| Veranstaltung: | 48. Landesdelegiertenkonferenz in Neukieritzsch |
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| Tagesordnungspunkt: | TOP 12 Verschiedenes |
| Antragsteller*in: | Landesvorstand (dort beschlossen am: 02.03.2018) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 05.03.2018, 15:22 |
Wir sind überzeugt, dass das gemeinsame Lernen aller Schülerinnen und Schüler
eine wesentliche Voraussetzung für mehr Chancengleichheit und
Chancengerechtigkeit ist. Deshalb fordern wir seit vielen Jahren die Einführung
der Gemeinschaftsschule als Regelschulform in Sachsen und wissen dabei die große
Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hinter uns.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen unterstützt deshalb den Verein „Gemeinsam
länger lernen in Sachsen e.V.“ bei der Vorbereitung und Durchführung eines
Volksantrags und Volksbegehrens.
Wir wollen mit einer breiten Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern,
Verbänden und Gewerkschaften erreichen, dass Gemeinschaftsschulen überall dort
eingeführt werden können, wo dies Schulträger und Schulkonferenz wollen. Für den
dafür notwendigen Veränderungsprozess brauchen sie angemessene finanzielle und
personelle Unterstützung. Gemeinschaftsschulen können einen entscheidenden
Beitrag zur Verbesserung des gesamten sächsischen Schulsystems leisten, wenn sie
mit einer Sicherung des Lehrkräftebedarfs, einer veränderten Lehrerbildung und
größerer schulischer Selbständigkeit einhergehen.
Die Einführung der Gemeinschaftsschule ist seit vielen Jahren eine zentrale bildungspolitische Forderung der sächsischen GRÜNEN, die durch den LDK-Beschluss von März 2012 mit konkreten Leitlinien untersetzt wurde. Wir sprechen uns für verschiedene Wege zur Gemeinschaftsschule sowohl durch Gemeinschaftsschulen von der ersten bis zur zwölften Klasse als auch durch Kooperation von Schulen verschiedener Schularten aus.
Eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Sachsen unterstützt das längere gemeinsame Lernen. So zeigt eine Umfrage von Kantar Emnid im Frühsommer 2017, dass zwei Drittel der Sächsinnen und Sachsen die Einführung der Gemeinschaftsschule befürworten. Die Anhänger der GRÜNEN zählen dabei mit 76% Zustimmung zu den stärksten Befürwortern, aber selbst die Anhänger der CDU fordern mehrheitlich diese Schulform (60%). Ein Volksbegehren zur Einführung der Gemeinschaftsschule wird sogar von 75% der Bürgerinnen und Bürger und 90% der Anhänger der GRÜNEN unterstützt.
Vor diesem Hintergrund ist ein Volksbegehren nicht nur inhaltlich geboten, sondern auch aussichtsreich. Es kann dazu beitragen, bildungspolitische Themen im Umfeld der Landtagswahl stärker in die Debatte zu bringen und die überdurchschnittlich bildungspolitisch interessierten Anhänger der GRÜNEN zu mobilisieren. Für das Gelingen braucht es ein möglichst breites Bündnis, zu dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beitragen können.