Veranstaltung: | 49. Landesversammlung in Leipzig |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 9 Wahl der Delegierten für den Bundesfrauenrat |
Antragsteller*in: | Katja Meier |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.08.2018, 19:18 |
BF2: Katja Meier
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
Feminismus und Frauenpolitik sind auch im Jahr 2018 verdammt relevant. Der Kampf um das Selbstbestimmungsrecht der Frau ist – anders als einige glauben machen wollen – noch längst nicht beendet. Das hat insbesondere die unlängst hart geführte Debatte um den Paragraphen 219a und das Informationsverbot für Schwangerschaftsabbrüche gezeigt.
In Zeiten in denen die liberalen gesellschaftlichen Errungenschaften durch Konservative und Rechtsextreme gleichermaßen angegriffen werden, wird auch zunehmend wieder das Selbstbestimmungsrecht der Frau in Frage gestellt. Uns kann es aber nicht nur um den Kampf des Status quo der Rechtslage gehen, vielmehr müssen wir uns für die Abschaffung des 219a einsetzen und eine rechtskonforme Lösung finden, wie auch der Paragraph 218 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden kann.
In diese Debatte, die wir in den nächsten Monaten im Bundesfrauenrat dazu führen werden, möchte ich mich gern einbringen.
Ihr habt mich vor zwei Jahren erneut in den Bundesfrauenrats gewählt und gern möchte ich auch in den kommenden beiden Jahren in diesem Gremium mitwirken und auch im Präsidium des Bundesfrauenrats weiter Verantwortung übernehmen.
Die vielen Impulse aus den verschiedenen Regionen Deutschland möchte ich auch weiterhin nach Sachsen tragen, die auch Motivation für unsere Arbeit hier vor Ort ist. Gleichzeitig möchte ich unsere spezifische ostdeutsche Perspektive auf Frauenpolitik und Feminismus auch zukünftig in die Debatten in den Bundesfrauenrat einbringen.
Vor uns liegen große feministische Aufgaben: Mit dem StartKonvent wurde die Arbeit an einem neuen Grundsatzprogramm eingeläutet. Dafür Sorge zu tragen, dass in allen Bereichen des Grundsatzprogramms nicht nur frauen- und gleichstellungspolitischen Aspekte lediglich berücksichtigt werden, sondern auch die Frage pointiert diskutiert wird, welche feministischen Ideen und Gesellschaftsentwürfe wir für die Zukunft haben, ist Aufgabe eines engagierten Bundesfrauenrats.
Bei der vor uns liegenden Landtagswahl werden wir einen Wertewahlkampf um die Grundlagen unserer Gesellschaft führen. Dazu gehören neben Demokratie und Freiheit auch Feminismus und Antidiskriminierung. Den Frauen, die für ein anderes Sachsen stehen, ist es nicht egal, ob ihre Rechte wieder in Frage gestellt werden oder ein CDU-Fraktionsvorsitzender sich nicht entblödet im Plenum des Landtages lieber Bemerkungen über das Kleid der Vorrednerin zu machen, anstatt sich inhaltlich mit ihr auseinanderzusetzen.
Wir müssen und wir werden auch deshalb 2019 offensiv für eine wirkliche Gleichstellung aller Menschen – egal welchen Geschlechts und egal wen sie* lieben eintreten .
Ich freue mich deshalb sehr, dass es gelungen ist, die Bundesfrauenkonferenz im September nach Leipzig zu holen – und damit in der Stadt Louise Otto-Peters, eine der Mitbegründerinnen der Frauenbewegung. Für uns sächsische Grüne wünsche ich mir, dass wir aus der Konferenz noch mehr Ideen und viel Motivation in unseren Landtagswahlkampf saugen können.
Politische Vita:
seit 2005 Mitglied bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - 2006-2010 Sprecherin KV Wiesbaden - seit 2010 Mitglied im Bundesfrauenrat - seit 2013 Vertreterin im Sächsischen Landesfrauenrat - seit 2015 Mitglied im Präsidium des Bundesfrauenrats - seit 2015 Abgeordnete des Sächsischen Landtags, Sprecherin für Verkehrspolitik, Geschlechterpolitik, Recht und Demokratie - Mitglied der LAGen Geschlechterpolitik, Mobilität, Demokratie und Recht
Private Vita:
geboren 1979 in Zwickau - 2004 Magisterabschluss an der Westfälischen Wilhelms Uni Münster - 2005-2010 Vorstandsreferentin beim Landesverband B90/DIE GRÜNEN Hessen - 2010-2015 Grundsatzreferentin bei der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen
Herzliche und feministische Grüße!