erfolgt mündlich
Antrag: | Mitte-Deutschland-Verbindung |
---|---|
Antragsteller*in: | Stephan Kühn (KV Dresden), Katja Meier (KV Meißen), Volkmar Zschocke (KV Chemnitz) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 14.03.2018, 11:14 |
Antrag: | Mitte-Deutschland-Verbindung |
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Antragsteller*in: | Stephan Kühn (KV Dresden), Katja Meier (KV Meißen), Volkmar Zschocke (KV Chemnitz) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 14.03.2018, 11:14 |
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Der Landesverband Sachsen will sich gemeinsam mit den Kreisverbänden in Südwestsachsen für die schnelle Anbindung an den Fernverkehr über die Mitte-Deutschland-Verbindungen einsetzen. Seit Ende 2006 ist Chemnitz und die gesamte Region Südwestsachsen vom Fernverkehr der Deutschen Bahn AG abgeschnitten. Die drittgrößte Stadt Ostdeutschlands verfügt über keine direkte Fernverkehrsanbindung. In Deutschland gibt es keine vergleichbare Wirtschaftsregion mit einer so schlechten Bahnanbindung. Ende 2011 wurde auch die direkte Verbindung ins benachbarte Thüringen gekappt. Die Regionalexpresszüge aus Richtung Erfurt, Weimar und Gera, die früher nach Chemnitz und Zwickau fuhren, enden heute in Glauchau. Seitdem müssen Fahrgäste zwischen Gera, der drittgrößten Stadt Thüringens und der drittgrößten Stadt Sachsens umsteigen und für die nur 60 Kilometer Luftlinie fast 90 Minuten aufbringen. Gegen die Kürzung der RE-Linie hat seinerzeit sogar die thüringische Landesregierung bei der sächsischen Landesregierung protestiert und auf eine gemeinsame Lösung gedrängt. Erfolglos.
Thüringen hat nun erreicht, wovon Sachsen immer nur redet: die Rückkehr des Fernverkehrs in eine bisher abgehängte Region. Ab Dezember 2018 werden täglich drei InterCity-Fernverkehrszüge aus dem Rheinland über die Mitte-Deutschland-Verbindung bis ins ostthüringische Gera verkehren. Damit kommen alle Städte entlang der thüringischen Städtekette wieder in den Genuss von Direktverbindungen ins Ruhrgebiet und Rheinland. Noch fehlt der Fahrdraht auf der Mitte-Deutschland-Verbindung östlich von Weimar, darum müssen die IC ab Erfurt noch mit Diesel-Loks fahren. Doch Thüringen hat sich erfolgreich für die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Weimar bis zur Landesgrenze bei Gößnitz eingesetzt. Das Projekt wurde in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen. Die Planungen für die Elektrifizierung, die bis 2025 abgeschlossen sein soll, laufen bereits.
Dass die Doppelstock-IC in Gera enden und nicht weiter nach Sachsen fahren, hat insbesondere die sächsische Staatsregierung zu verantworten. Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) hätte längst die Chance ergreifen müssen, mit der seit längerem geplanten IC-Verbindung endlich wieder eine umsteigefreie Verbindungen zwischen Ostthüringen und Südwestsachsen zu schaffen und auf diese Weise Chemnitz im Fernverkehr anzubinden. Es reicht nicht, die Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger immer nur mit einem ICE-Anschluss nach erfolgter Elektrifizierung der Bahnstrecke nach Leipzig zu vertrösten. Das wird auch erst frühestens Mitte des nächsten Jahrzehnts möglich sein.
Eine von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen beauftragte Studie zeigt („Anbindung von Chemnitz an den SPFV – Kurzstudie zu den Möglichkeiten ab dem Jahresfahrplan 2019“, August 2017, Zimmermann-Ingenieure im Auftrag von Stephan Kühn MdB), dass eine Verlängerung des IC von Gera nach Chemnitz auch ohne zusätzliche Investitionen und mit überschaubaren laufenden Kosten möglich wäre. Chemnitz hat die Chance, noch in diesem Jahrzehnt wieder an den Fernverkehr angebunden zu werden. Diese kurzfristige Chance darf nicht vertan werden. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen fordern daher die sächsische Staatsregierung auf:
erfolgt mündlich